Die Schwächsten im Landkreis kommen zu kurz

R. Riedel und W. Schreiner berichten aus dem Kreistag. Foto: DIE LINKE

Der Landkreis Esslingen wendet einen hohen Anteil am Gesamthaushalt (41 %) für Soziales auf. Mit den für 2019 veranschlagten 245,9 Mio. Euro werden Hilfeleistungen u.a. für Pflegebedürftige, für Eingliederung behinderter Menschen, für Langzeitarbeitslose sowie für junge Menschen und Familien erbracht.

Mit großem Engagement versuchen die Beschäftigten des Landratsamtes die größten Notlagen zu lindern, teilweise gar auf Kosten der eigenen Gesundheit. Steigende Fallzahlen bei konstant unterbesetzten Abteilungen und Teams führen immer wieder zu dauerhaften Überforderungen des Personals. Auf diesen Missstand hat die Kreistagsfraktion der LINKEN mit einen Antrag reagiert, der eine Entspannung der Personalsituation zum Ziel hat.

Gute Chancen sah die Fraktion ebenso, aus dem hohen Sozialbudget heraus auch eine Erhöhung des Zuschusses für die drei im Kreis aktiven Vereine „Frauen helfen Frauen“ durchzusetzen, denn die Gewalt gegen Frauen nimmt leider auch im Landkreis Esslingen stetig zu. Als etablierte Anlaufstellen bieten die drei Vereine wichtige erste Beratungen in akuten Fällen. Mit der beantragten Zuschusserhöhung von 31.100 auf 60.000 Euro wären die Beratungsstellen in der Lage, den gestiegenen Anforderungen und Fallzahlen Rechnung zu tragen.

Die Kreisverwaltung sieht die freiwillige Bezuschussung allerdings nicht als ihre Kernaufgabe an und lehnte die Erhöhung ab. Immerhin aber wird der befristete Zuschuss ab 2019 in eine dauerhafte Finanzierung auf dem bisherigen Niveau verstetigt.