Reaktivierung der Schusterbahn

Antrag: Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag beantragt, die Kreisverwaltung möge mit dem Verband Region Stuttgart (als Aufgabenträger) eine Möglichkeit suchen, die Bahnverbindung DB R11, auch bekannt als Schusterbahn, als Tangentialverbindung ganztägig und auch an Wochenenden in Betrieb zu nehmen. Sie soll als Regionalbahn mit durchgehendem Taktverkehr mindestens alle 30 Minuten von Plochingen nach Markgröningen oder Bietigheim gefahren werden. 

Begründung: Die Bahnstrecke Untertürkheim-Kornwestheim, genannt „Schusterbahn“ wegen des früheren erheblichen Pendlerverkehrs von Salamander-Beschäftigten, wird heute mit einem Restverkehr von je drei Zugpaaren im Stundenabstand in der morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeit betrieben. Da die Strecke ansonsten lediglich für Güterverkehr sowie für einige ICE-Sprinter benutzt wird, ist die Kapazität für einen durchgehenden Taktverkehr gegeben.

Bereits 2010, aktualisiert 2014 hat eine Studie des „Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart GmbH“ das erhebliche Potential der Linie dargestellt, wenn sie zu den regionalen Knotenpunkten Esslingen bzw. Plochingen sowie Ludwigsburg bzw. Bietigheim verlängert würde. Die drohenden Fahrverbote bei Feinstaubalarm hat die Studie nicht berücksichtigen können, eben so wenig neue Verknüpfungen mit dem Stadtbahnverkehr der SSB (U12, U13).

In Stadt und Landkreis Ludwigsburg ist aufgrund aktueller Diskussionen das Interesse an einer derartigen durchgehenden Tangentialverbindung enorm gewachsen.

Bei einer Durchbindung der Schusterbahn würden ca. mehr als 100 000 Arbeitsplätze, bedeutende Bildungsstandort sowie etwa 350 000 Einwohner der Region eine gute Schienenanbindung erhalten. So könnte die Bundesstraßen entlastet werden, weil Pendlerverkehre auf die Schiene verlagert würden. Diese Tangentialverbindung würde ebenso die S1, S4, S5 und S6 und den Hauptbahnhof als Umsteigepunkt entlasten.
Später kann diese Linie auf S-Bahn-Standard ausgebaut werden.1

1 Aus: Zukunft des Schienenverkehrs in der Region Stuttgart 2013/2014, Verkehrswissenschaftliches Institut Stuttgart, S.42

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