Bürgerbeteiligung geht anders, Herr Klopfer

Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) setzt mit den Stimmen von Grünen, SPD, Freien Wählern, FDP und CDU durch, lediglich eine Schmalspursanierung der Bücherei durchzuführen. Damit ignoriert er das Bürgerbegehren von 2019. Die Finanzierung wäre mittlerweile gesichert. Weniger Bürgerbeteiligung geht schon nicht mehr. Und setzt sich dieser Politikstil künftig fort? In diesem Jahr wurde ausführlich über die Zusammenarbeit der Bürgerausschüsse mit der Verwaltung und den Fraktionen beraten, durchaus mit sinnvollen Ergebnissen. Aber in der Praxis knirscht es an einigen Stellen energisch. Dem Mobilitätsausschuss wurde vor kurzem die Vorzugsroute des Radschnellwegs vorgestellt. Sie soll in der Pliensauvorstadt durch eine verkehrsberuhigte Zone an der Grundschule vorbeigeführt werden. Hierzu hat man das Gespräch mit dem Bürgerausschuss tunlichst gemieden. In der gleichen Sitzung stand ein Bericht zur Verkehrssituation in der Mutzenreißstraße an, deren Bewohner*innen unter massivem Durchgangsverkehr leiden. Gegen den Willen der Verwaltung kam der Bürgerausschuss zu Wort und meinte, dass sie einer Verbreiterung der Straße widersprächen, weil diese noch mehr Verkehr anzöge. In Zell arbeitete der Bürgerausschuss drei Jahre an einem Konzept für eine attraktiven Umgestaltung des Backhausplatzes, mit Bürger- und Schulbeteiligung. Selbst die Finanzierung hat der BA selbst übernommen. Die Verwaltung ließ das Engagement ins Leere laufen. „So können wir mit der Verwaltung nicht mehr zusammenarbeiten“, heißt es in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister. „Die Bürger*innen wollen mitgestalten. Ihre Aufgabe, Herr Klopfer, ist es herauszufinden, wo Einzelinteressen und wo die der Allgemeinheit liegen. rät ihm LINKEN- Stadtrat Tobias Hardt. „Gelingt Ihnen das nicht, stehen Sie bald alleine da.“

DIE LINKE wünscht allen Menschen ein frohes Fest und ein friedlicheres Jahr 2023.