Erzieher:innenausbildung mit Vergütung der richtige Weg

Die Stadtverwaltung hat mit dem Projekt „multiprofessionelle Teams in Kitas“ Fördergelder von fast 800.000 € an Land gezogen. Im Ausschuss Bildung Erziehung Betreuung sprach man sogar von einem Überraschungsei. Nur Tobias Hardt, Stadtrat der LINKEN, haderte mit dem Projekt. „Multiprofessionelle Teams in Kitas hört sich gut an“, meinte er, kritisierte aber dass das Projekt auf fachfremde Kräfte zurückgreift und man diese in einem Schnellkurs nach qualifizieren will. In nur 16 Monaten sollen Hebammen oder Physiotherapeuten sich das Fachwissen aneignen, dass Erzieher:innen in vier Jahren erlernen. Tobias Hardt meint: „Damit schwächt man die Bedeutung der Fachlichkeit von Erzieher*innen ab, die u.a. für soziales Lernen, kognitive und sprachliche Fähigkeiten oder die motorische Entwicklung unserer Kinder sorgen – alles keine Inhalte in der Physiotherapeutenausbildung. Ich habe großen Respekt vor diesem Beruf und werde mich mit Hüftschmerzen nicht an die Erzieherin wenden.“ Die einzige Antwort die der grüne Sozialbürgermeister Yalcin Bayraktar auf die Kritik der Arbeit mit fachfremden Kräften hatte, dass dies seit 2013 gesetzlich gedeckt ist.

Wir stecken in der Zwickmühle, ohne ausreichend Fachkräfte für immer mehr KiTa – Plätze sorgen zu müssen.“, geht der LINKEN- Stadtrat an das Problem heran. „Nur hinken wir seit Jahrzehnten hinterher. DIE LINKE fordert, dass die Erzieher:innenausbilddung grundsätzlich im dualen System mit einem angemessenem Ausbildungsgehalt vergütet wird. Die überwiegend kirchlichen Fachschulen sollen in das normale Berufsschulsystem eingegliedert werden. Damit gewinnen wir deutlich mehr Jugendliche aus dem nicht-konfessionellen Bereich für diesen schönen Beruf. Heute schon fehlen laut Ver.di 120.000 pädagogische Fachkräfte in den Kitas. Wenn wir nicht endlich mehr tun, geht die Schere zwischen vorhandenen Mitarbeiter:innen und dem Bedarf weiter auseinander.