Wie weiter nach der Kundgebung gegen Rechts?

 

Auch in Esslingen wurde ein deutliches Zeichen gegen Nazis, Neonazis und die Rechtsaußen der AfD gesetzt. Mehrere Tausend Menschen versammelten sich vergangenen Sonntag auf dem übervollen Marktplatz und zeigten Präsenz. Am interessantesten waren – die Redebeiträge waren akustisch leider nicht überall zu verstehen – die phantasievollen Pappschilder, die neben der Sorge auch die Wut zum Ausdruck brachten. Sorge, dass die AfD bei den kommenden Landtagswahlen im Osten die Regierungsgeschäfte übernehmen könnte und Wut, was sich da in Hinterzimmern an angedachten Forderungen zusammenbraut. Da wurden Pläne bekannt, was sich die Rechtsradikalen unter Remigration vorstellen: Deportationen. Integrationspolitik à la AfD hieße, alle „Nichtdeutschen“ des Landes zu verweisen, selbst solche mit deutschem Pass.

Das Bekanntwerden dieser Parolen brachte offensichtlich das Fass zum Überlaufen. Seit Tagen gibt es eine große Welle von Demonstrationen in vielen bundesdeutschen Städten und Menschen gehen auf die Straße um Flagge zu zeigen. Und das ist gut so! Gleichzeitig stellt sich aber die Frage, ob aus diesen Demonstrationen weiteres Engagement gegen Rechts erwächst. Ein Grund, dass Menschen die AfD wählen, ist die Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierungspolitik, und da hat auch die CDU keine besseren Ideen. Deshalb braucht es an vielen Punkten eine andere, sozialere Politik. Aber wer sich die Programmatik der AfD ansieht wird feststellen, dass sie keinerlei ernstzunehmenden Alternativen zu den gehäuften Krisenszenarien bietet. Wer sie wählt, ob Nazi oder nicht, macht sich mitschuldig, wenn die AfD zu einem Machtfaktor werden sollte. Dann Gute Nacht Deutschland!

Wir laden alle, die sich weiterhin gegen die AfD und den Rechtsruck in diesem Land engagieren wollen, ein, um zu überlegen, was wir in Esslingen machen können. Treffpunkt: Mittwoch, 7.Februar 2024 um 19 Uhr im Café Maille, Wehrneckarstraße 13 in Esslingen