Wenn wir streiken, steht die Welt still!

Zwiebel 7. März 2020 | DIE LINKE Esslingen

R. Binder, Vorsitzende DIE LINKE Esslingen
Bildautor: DIE LINKE

„Wenn wir streiken, steht die Welt still!“ ist das Motto des internationalen Frauen*kampftages. Wenn alle Frauen* ihre Arbeit niederlegen, kommen sowohl das gesellschaftliche als auch das wirtschaftliche System zum Erliegen. Der Begriff Arbeit umfasst nicht allein Lohnarbeit, sondern ebenfalls zahlreiche unbezahlte Stunden der Sorgearbeit, die Frauen* täglich leisten; z.B. die Pflege- und Erziehungsarbeit, aber auch das ehrenamtliche soziale Engagement vieler Frauen*.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen & Jugend hat aufgezeigt, dass Frauen* pro Tag im Durchschnitt 52,4% mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden als Männer*. Dieser Unterschied wird als „Gender Care Gap“ bezeichnet. Zusätzlich zur unbezahlten Sorgearbeit arbeiten Frauen* noch immer viel zu oft in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen, zumeist in Teilzeit oder mit Befristung. Im Zusammenhang mit dem deutlich höheren Anteil an unbezahlter Sorgearbeit, führt dies dazu, dass viele Frauen* eine geringe Rente erhalten und in eine finanzielle Abhängigkeit von ihren Partner*innen gelangen können.

Deshalb lasst uns gemeinsam aktiv werden, da für uns LINKE soziale Gerechtigkeit und Gerechtigkeit zwischen Frauen* und Männern* untrennbar zusammenhängen! Wir fordern dementsprechend z.B. die Aufwertung der Pflegearbeit; 40.000 Fachkräfte mehr in der Altenpflege und einen Mindestlohn von 14,50 € in diesem Sektor. Auch benötigen wir ein Umdenken, wie Familienarbeit besser verteilt und anerkannt werden kann, als auch den Ausbau öffentlicher Angebote für kostenlose Kinderbetreuung, sodass Frauen* gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben können.