Stellen Sie sich einmal vor, Sie säßen in Ihrem Auto auf dem Altstadtring, z.B. an der Landolinssteige. Mittlerweile warten Sie seit zwei Minuten, die Sonne brennt auf das Autodach. In unregelmäßigen Abständen überquerten Fußgänger*innen die Straße. Ehrlich gesagt würden wir nur ungern Ihrem Schimpfen lauschen – zwei Minuten können ewig dauern.
Dem Fußverkehr wird dies allerdings fast überall auf dem Ring zugemutet, mittendrin im Qualm des Kfz- Verkehrs. Weil viele Menschen die Berliner Straße auch auf der Höhe des Lebensmittelmarktes ohne Ampel überquerten, installierte die Verwaltung nach einem Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat eine dritte Fußgängerampel auf diesem relativ kurzen Abschnitt. Das eigentliche Problem hat sie damit allerdings nicht gelöst, denn Fußgänger*innen warten oft an allen drei Ampeln ewig.
Die Linke will sich erneut dem Ärgernis annehmen, dass Fußgänger*innen am Altstadtring, an der Schorndorfer Straße und an vielen anderen Hauptstraßen ewig warten müssen. Schon 2020 beantragte sie, dass Ampeln auf Fußgängerfreundlichkeit umgeschaltet werden, das wären maximal 60 Sekunden. Aus Sicht der Linken tragen Menschen, die sich zu Fuß fortbewegen, dazu bei, dass die Umwelt vor Lärm und Luftverschmutzung
geschont wird. Folglich sollen Fußgänger*innen auch im Straßenverkehr Vorrang erhalten, wo dies möglich ist und nicht durch langes Warten an Fußgängerampeln bestraft werden. Optimalerweise führt ein flüssigerer Fußverkehr dazu, dass mehr Menschen sich zu Fuß fortbewegen.
Die Linke weiß, dass dies keine einfache Aufgabe wird – Esslingen ist eine autogerechte Stadt. Für die Verwaltung steht der flüssige Autoverkehr an erster Stelle. Die Linke ist sich um die Komplexität des Themas in Bezug auf die StVO und ggf. einem vermehrten Schadstoffausstoß beim Anfahren bewusst. Aber deshalb können wir das Problem nicht aussitzen. Lange Wartezeiten halten Menschen davon ab, sich zu Fuß fortzubewegen.