Redebeitrag zum Bericht zur Amtlichen Schulstatistik

Wie steht es mit der Inklusion an den Schulen? Foto: DIE LINKE

Vielen Dank für den sorgfältigen Bericht zur Amtlichen Schulstatistik 2021/22.

Die Kinder- und somit Schülerzahlen nehmen zu. Das wirkt sich für die Stadt v.a. auf das Bauliche aus.Leider verzögert sich der Ausbau zur GTS für etliche Grundschulen, u.a. aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Esslingen.

Zu den weiterführenden Schulen: Die GMS werden sogar besser besucht, vgl. Seewiesenschule + 15 Schülerinnen/Schüler gegenüber 2020/21. Es besteht da wohl ein gewisser Ausgleich zu den sinkenden Schülerzahlen in den Realschulen. Die Zahlen beim Gymnasium sind in etwa gleich geblieben. Die Zahlen der Schulwechsler sind deutlich gestiegen. Es werden vermutete Gründe angegeben. Aber das ist ein großes Feld, das wohl eher im schulpädagogischen Bereich liegt. Zu den Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Auch da hat sich wenig verändert. Nach wie vor sind die Anteile im Gymnasium relativ nieder. Leider unverhältnismäßig hoch in den SBBZ (Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren).

Aber das wollen wir so stehen lassen.

Unser besonderes Augenmerk haben wir auf die Inklusive Beschulung gelegt. Es ist uns, wie auch dem Ausschuss, wichtig, dass Inklusion in Esslingen umgesetzt wird. Wir wissen, dass die Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs Sache der Schulpädagogik ist, ebenso die Beratung der Eltern. Aber es dreht sich um Esslinger Kinder und Jugendliche und ihre Schulbiografien und Schulwege.Im Hinblick auf die Ganzheitlichkeit und Grundsätze der GMS finden wir es geradezu beschämend, dass die wenigen Inklusionsschülerinnen und -Schüler inzwischen in Sonderschulen sind, mit dem Argument, dass sie dort besser aufgehoben sind (vgl. Statistik 2020/21)

Dagegen gibt es Schülerinnen und Schüler mit „Schwierigkeiten“, die aber als solche wohl gar nicht getestet wurden(?). Als eigene Anmerkung: Wahrscheinlich haben 50% aller Schülerschaft eine Spezialität, die Differenzierung braucht. Es kann unseres Erachtens nicht sein, dass man zwar eine gymnasiale Oberstufe an der GMS einrichtet, aber die besonders förderbedürftigen Schüler aussortiert.

Es wurde vorhin über „Pädagogik Plus“ beraten/abgestimmt. Von Andreas Stoch, dem früheren KM, wurde gestern in der Stuttgarter Zeitung wiedergegeben (es ging um die Grundschulempfehlungen): wenn ich ein offenes Schulsystem möchte, muss ich eben auf der pädagogischen Seite viel leisten. Wenn wir wollen, dass die Schüler leistungsgerecht gefördert werden, dann brauchen wir sehr viel mehr Personal an Schulen. Da geht es um Lehrkräfte, aber auch um Assistenten und Sozialarbeiter. .. Wir müssen endlich verstehen, dass Schule mehr ist als ein Lehrer, der vor einer Klasse steht.

Vielen Dank.