Esslingen hat sich 2014 mit einem Aktionsplan auf den Weg zu einer inklusiven Stadt gemacht. Dieser Weg erweist sich vor allem bei der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum als steinig, da man für viele dieser Aufgaben Geld in die Hand nehmen muss und Mitarbeiter*innen braucht.Einen hohen Nachholbedarf gibt es beim Ausbau barrierefreier Bushaltestellen. Während Ludwigsburg diese Aufgabe bereits erfüllt hat, sind es in Esslingen gerade einmal ein Drittel der Bushaltestellen, die mit einem Kasseler Bord zum leichteren Heranfahren der Busse und einem Leitsystem für blinde Menschen ausgestattet sind.
Wir brauchen eine barrierefreie Überquerung der Bahnlinie in Oberesslingen. Zwischen Landratsamt und der Zeller Eisenbahnbrücke gibt es keine. Die Linke schlägt vor, die Unterführung an der Schwertmühle umzubauen, auch wenn diese etwas abseits liegt. Dort gäbe es zudem Synergien für den Radverkehr. Die von der Stadt favorisierte Lösung am Oberesslinger Bahnhof wäre Aufgabe der Bahn und ein Umbau der Adenauerbrücke liegt genauso in ferner Zukunft.
Mehr Tempo benötigen wir auch beim Einbau akustischer Signale an Fußgängerampeln. Hier sind es ungefähr die Hälfte der Ampeln in der Stadt, die blinden Menschen beim Überqueren von Straßen helfen.
An verschiedenen Stellen wurde das Altstadtpflaster abgeschliffen, um Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen das Durchrütteln zu ersparen. Diese sollten ergänzend markiert werden, damit Betroffene sie auch auffinden.
Ausgebaut werden müssen Angebote zur Entlastung von pflegenden Angehörigen von mehrfach behinderten Menschen. Wir bedauern sehr, dass der Verein VILLA e.V. nicht ausreichend unterstützt wurde, der vorbildlich Ferienangebote für Kinder mit und ohne Behinderung veranstaltet hatte.
Eine Daueraufgabe bleibt die Sensibilisierung von Menschen mit und ohne Behinderung im Leben miteinander.
Zum Thema lädt Die Linke für den 25.4. um 19 Uhr zu einer Veranstaltung im Zentrum Zinsholz in Ruit ein.