Am Samstag, 04. August 2018, fanden in über 40 deutschen Städten Aktionen für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer statt. Als Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingshelfern und geflüchteten Menschen im Mittelmeer hatte das Bündnis SEEBRÜCKE zu einem DAY ORANGE aufgerufen. Die orangene Kleidung soll an Rettungswesten erinnern.
In Esslingen am Neckar organisierten Johanna Renz, Kristina Leuzzi und Uli Henning eine Mahnwache. Zu diesem Zweck fanden sich rund 60 Menschen ein, um gemeinsam und friedlich gegen das Ertrinken im Mittelmeer und die menschenfeindliche Abschottungspolitik Europas zu demonstrieren.
In einer kurzen Ansprache wies Johanna Renz darauf hin, dass laut UN-Flüchtlingshilfe allein 2018 bis heute circa 1500 Menschen auf ihrer Flucht auf dem Mittelmeer ertrunken sind. Diese Menschen hätten gerettet werden können, da wir heute die technischen Möglichkeiten hierzu haben. Johanna Renz sagte „Wir machen da nicht mit! Wir schämen uns für die europäische Außenpolitik und möchten hier und heute ein Zeichen setzen.“ Anhand von mehreren Beispielen wies Uli Henning darauf hin, dass Verwaltung durch ihr Handeln zunehmend die Justiz und damit den Rechtsstaat untergrabe. „Und das nicht nur im Bereich Flüchtlinge und Migration wie im Fall des abgeschobenen Afghanen, über dessen Klage noch gar nicht entschieden war.“ Musikalisch begleitet wurde die Mahnwache auf der Gitarre durch Frank Wieprecht.
Die Mahnwache fand am Kesselwasen bei dem „wreck“ von Bertl Zagst statt. Bertl Zagst, ein Esslinger Künstler, hat die Plastik „wreck“ bereits 2015 erarbeitet. Das „wreck“ beleuchtet die aktuell allgegenwärtige Flüchtlings-Thematik. Passagiere eines gestrandeten Bootsgerippes sind längst in der Unsichtbarkeit verschwunden. Übrig bleibt wie ein Mahnmal das sich selbst überlassene Gerippe ihres Transportmittels. Die Plastik orientiert sich an realen Bootsformen, die an den Stränden des Mittelmeeres auf Grund gelaufen sind.