Eher nicht: angesichts der enormen Wald- und Torfflächen, die aufgrund großer Hitze in Sibirien und Alaska brennen, können wir auf keinen Fall kühle Zurückhaltung üben. Diese Naturereignisse, die Experten eindeutig auf die menschenverursachte Erderwärmung zurückführen, emittieren gewaltige zusätzliche Mengen an Treibhausgasen. Hinzu kommt der durch das großflächige Auftauen der nördlichen Permafrostböden massive Methanausstoß, dessen Treibhauseffekt 25 mal größer als der von Kohlendioxid ist. Hautnah spüren auch wir in Deutschland den Klimawandel mit 25 Temperaturhöchstwerten von 40 Grad und mehr allein im Juli und ernsten regionalen Wasserknappheiten.
Ein Umsteuern ist noch möglich. Mit einer beherzten Klimapolitik und angepassten Konsum-, Mobilitäts- und Produktionsmustern auf globaler, europäischer, nationaler und kommunaler Ebene kann die Menschheit nach Meinung vieler Wissenschaftler*innen gerade noch „die Kurve kratzen“.
Reine Technikgläubigkeit wird aber nicht der alleinige Ausweg sein. Der umweltverträglichste Konsum ist immer noch der, der gar nicht stattfindet. Der Weg hin zu einer Postwachstumsökonomie ist unvermeidlich. Diese Konsequenz fehlt auf der medialen und politischen Landkarte fast gänzlich.
Die LINKE allerdings rückt seit Langem schon die sozial-ökologische Transformation ins Zentrum ihrer politischen Programmatik. Sie stellt die Klimagerechtigkeit und die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt. Sie tritt für eine treibhausgasfreie Wirtschaft ein, in der nicht immer mehr Profite und ungebremstes Wachstum vorherrschen, sondern eine gemeinwohlorientierte globale Wirtschaft, für einen Systemwechsel ohne Ausbeutung von Mensch und Natur.