Lehrermangel an Grundschulen nimmt dramatisch zu

Foto: DIE LINKE.

Der Lehrermangel an den Grundschulen in Deutschland spitzt sich nach einer Studie der Bertelsmanns-Stiftung in den nächsten Jahren dramatisch zu. Nach Zahlen, die die Stiftung Ende Januar vorgestellt hat, fehlen bis ins Jahr 2025 rund 35 000 Lehrer für die ersten Schuljahre. Bricht man die Zahlen auf Esslingen herunter, fehlen dann an jeder Grundschule weitere 3 – 4 Lehrer/innen. Die erste Reaktion der Schulverwaltung auf eine entsprechende Anfrage der LINKEN in Esslingen war, notgedrungen die Schulbezirke neu zu ordnen und dadurch den Klassenteiler zu erhöhen.

Damit ist Stadtrat Tobias Hardt gar nicht einverstanden: „Wir wollen die Qualität der Bildung erhöhen. Wir stehen Herausforderungen wie Teamarbeit, Inklusion und frühem Verständnis für Naturwissenschaften oder Fremdspracherwerb gegenüber. Dafür brauchen wir nicht weniger sondern mehr Lehrkräfte.“ Der Grund für den Mangel ist nicht etwa ein Modetrend. Nach Berechnungen der Stiftung müssten bis 2025 knapp 105.000 neue Lehrer eingestellt werden, die Hochschulen und Universitäten können bis dahin aber nur 70.000 Absolventen ausbilden. Überraschend kann sich die Situation nicht entwickelt haben.

Die LINKE fordert insbesondere von den Kultus- und Wissenschaftsministerinnen eine tatkräftige Antwort: zusätzliche Quereinsteiger müssen geworben werden, um die Lücken zu schließen und die Ausbildungskapazitäten für Lehrkräfte müssen deutlich hochgefahren werden. Damit mehr junge Menschen ein Lehramtsstudium aufnehmen, muss der Beruf attraktiver gemacht werden. Dafür sind die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung zu verbessern. Im Moment werden fast alle Lehrkräfte an Grundschulen deutlich schlechter bezahlt als ihre Kollegen an anderen Schularten – trotz gleichlanger Ausbildung und gleichwertiger Arbeit.

 

 

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