Heuchelei statt Hilfe durch Bundesregierung

Fraktion DIE LINKE im Esslinger Gemeinderat.
M. Auerbach, J.Renz & T. Hardt

Vor einer Woche verkündete die Bundesregierung, bald 50 Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland zu holen. Erst Anfang März hatte sie noch zugesagt, zusammen mit anderen EU-Ländern, 1.600 unbegleitete Kinder aufzunehmen. Moria ist eins der Lager, eine riesige Siedlung aus Containern oder Zelten. Selbst unter Plastikplanen leben Tausende Familien mit Kindern. Menschen drängen sich auf engstem Raum.

In Moria fehlt es an Nahrungsmitteln, an Decken und an Strom. Hier leben Menschen, deren Gesundheit allein schon deshalb schwer angeschlagen ist, weil sie unter solchen Bedingungen leben müssen – manche seit Monaten, manche seit Jahren. Die Corona-Krise hat die Situation dramatisch verschärft und die Evakuierung solcher Lager ist jetzt nicht unmöglich, sondern dringender denn je. Die Menschen haben keine Möglichkeit, Abstand zu halten. Hunderte teilen sich eine Toilette und eine medizinische Versorgung ist fast nicht vorhanden. 

DIE LINKE in Esslingen wirft der Bundesregierung Heuchelei und ein widerliches Schmierentheater vor. Wenn in Moria Corona ausbricht, bedeutet das dort für viele Menschen den sicheren Tod. Anstatt endlich zu helfen, streiten sich die reichen EU- Länder seit Jahren um Aufnahmekontingente, die Bundesrepublik genauso wie die anderen. Dagegen senden viele Städte in Deutschland ein Zeichen der Hoffnung, indem sie sich bereit erklärt haben, zusätzlich Menschen auf der Flucht aufzunehmen. Die evangelische Kirche in Esslingen hat die Parteien im Gemeinderat aufgefordert, dies auch in Esslingen zu tun und die Stadt zum sicheren Hafen zu erklären. Sie spricht der LINKEN dabei aus dem Herzen.