Kinder-gerechtes Krisenmanagement

Stadträtin Dr. J. Zwaschka und Stadt- + Kreisrat M. Auerbach / Foto: DIE LINKE

Es ist doch ein Wahlkampfthema daraus geworden: Schulische Bildung in Krisenzeiten. Aber auf keinen Fall darf ein Kräftemessen der Verantwortlichen auf Kosten von Kindern und Familien stattfinden. Das Recht auf Bildung ist ein Kinderrecht, das geschützt werden muss, genauso wie die Rechte auf Beteiligung, Gleichheit und Gesundheit. Dies für alle Kinder gleichermaßen zu gewährleisten ist die eigentliche Herausforderung. Und es sind alle Anstrengungen nötig, detaillierte, umsetzbare Planungen zu erstellen – unter ernsthafter Einbeziehung der Betroffenen, also der Eltern- und Personalvertretungen – und zwar vor Absichtserklärungen und öffentlichen Diskussionen, die primär Verunsicherung schaffen.

Kreative Konzepte sind dabei gefragt: Sobald festgelegte Inzidenzwerte es zulassen, müssen und können Begegnungsräume für Kinder geöffnet werden, wozu nicht allein Lehrer:innen, sondern ebenso Sozialpädagog:innen und andere pädagogische Fachkräfte gehören. Außerschulische Lernorte und das Einbinden von Kunst- und Kulturschaffenden bereichern das Unterrichtsgeschehen und so können zu einer Vereinbarkeit von Gesundheit und differenziertem Lernen in einem Wechselunterricht kleinere Gruppen gebildet werden. Dass Internetzugänge und digitale Ausstattungen sowie ein ausgeklügelter Hygieneplan Voraussetzung sind, ist zu selbstverständlich.

Die detaillierten und umsetzbaren Planungen brauchen klare Ansagen und keine Beliebigkeit, keine Privilegien und Sonderwege. Von politischen Entscheidungen muss erwartet werden können, dass sie mit Augenmaß und für alle Betroffenen verständlich und nachvollziehbar erklärt werden. Es gehört dies zur hohen Kunst eines Krisenmanagements.