Der Esslinger Gemeinderat berät und beschließt heute über die Überarbeitung der Buslinienkonzeption. Diese wurde schon 2018 von Bürgermeister Ingo Rust als großer Wurf angekündigt. DIE LINKE findet, dass es der Überarbeitung an Mut für Investitionen und Mut für Barrierefreiheit fehlt. Deshalb wird sie sich heute enthalten.
Ein Lob hat sich die Verwaltung für die Lösung in Serach verdient. Die Bewohner von Serach können zumindest tagsüber das Gemeinwesen in Wäldenbronn und St. Bernhardt erreichen. Auch die Anbindung der Quartiere in Zell im 30-Minuten-Takt stellt eine Verbesserung dar.
Während sich die Verwaltung für ihren nahezu kostenneutralen Vorschlag lobt fehlt der LINKEN Mut für Investitionen. Für sie ist der ÖPNV ein wesentlicher Schlüssel zur Mobilitätswende. In Sirnau wartet man weiterhin lange auf den Bus, in Wilflingshausen wartet man sonntags vergebens darauf. Das Erfolgsmodell der Linie 109a über Uhlbach soll nach der Fertigstellung der Baustelle am Geiselbachkanal wiedereingestellt werden. DIE LINKE schlägt vor, dass vorher mit dem Bürgerausschuss RSKN und der Stadt Stuttgart zu überprüfen, ob sich diese Linie nicht für beide Städte lohnt. Eltern machen sich Sorgen, dass ihre Kinder in Coronazeiten morgens in dicht gedrängten Bussen zur Schule fahren. Dauerhaft müssten diese Vorschläge im Nahverkehrsplan des Landkreises eingearbeitet werden. Aber wird die Stadt dies mit Nachdruck fordern? Wohl kaum.
Dauerthema bleibt für DIE LINKE der Mangel an Barrierefreiheit im ÖPNV. Sie fragt nach dem Stand des Umbaus der Stadtteilhaltestellen und der Haltestellen vor Pflegeheimen. Vor zwei Jahren hatte die Stadt eine genaue Analyse des bestands vorgeschaltet. Was hat sie denn bis heute davon umgesetzt? Die Improvisierte Haltestelle auf der Schleyerbrücke direkt nach einer Baustelle taugte jedenfalls nicht als Vorzeigemodell. Leider wurde vor drei Wochen der Altstadtbus von allen Fraktionen außer der LINEKN abgelehnt. Sie sei nur für Mobilitätseingeschränkte sinnvoll. Kümmern sich die Verwaltung und die anderen Fraktionen jetzt um eine alternative Lösung für diese Menschen? Blinde Menschen sind an stark frequentierten Haltestellen wie rund um den Altstadtring oder am Charlottenplatz immer auf die Hilfe anderer angewiesen, um in den richtigen Bus einzusteigen. Sinnvoll wären hier akustische Ansagen wie am Busbahnhof. Für den „großen Wurf“ im Esslinger Busverkehr muss nach Ansicht der LINKEN noch viel getan werden.