Die Kulturkonzeption der Verwaltung liegt vor, eine umfangreiche Bestandsaufnahme des vielfältigen Esslinger Kulturlebens, einschließlich der Chancen und Risiken für die Zukunft. Den Mitgliedern des Gemeinderats liegen 154 Seiten vor, die erneut die Vielfältigkeit des Esslinger Kulturlebens verdeutlichen und gelesen werden wollen.
Über konkrete Belastungen des städtischen Haushalts äußert sich die Konzeption nicht. Diese obliegen den Mitgliedern des Gemeinderats. Die LINKE wird bei den Haushaltsberatungen entsprechende Anträge stellen.
Besonders auffallend in der Konzeption ist die Wahrnehmung der Esslinger Theaterszene, neben der WLB und sie ergänzend. Vor wenigen Jahren gab es noch die Auffassung der Verwaltung: „Es gibt keine freie Theaterszene!“ Warum aber in der aktuellen Beschreibung Theatergruppen wie „Rußfilter“, „Spielzeugen“, oder einzelne Schauspielern wie Gerhard Polacek fehlen bleibt das Geheimnis des Verfassers, genau wie das Fehlen der immens wichtigen Theaterarbeit mit Schülerinnen und Schülern. Gerade hier werden Bühnenakteure von morgen geboren.
Visionär wird die Kulturkonzeption an der Stelle wo sie auf die Wichtigkeit eines interdisziplinären kulturellen Produktionszentrums hinweist: „Dem nichtgedeckten Bedarf der Esslinger Kulturvereine und -einrichtungen soll Sorge getragen werden…“.
Martin Auerbach, Stadtrat der LINKEN, regt an „ Dieses kulturelle Produktionszentrum könnte an verschiedenen Orten realisiert werden. Denkbar ist ein Neubau auf dem Marktplatz mit hohem Symbolwert kultureller Wertschätzung, in den leerstehenden Hallen der NBW in der Rennstraße mit industriellem Charm, oder die kostengünstigste Variante: ein kulturelles Produktionszentrum auf einem ausgedienten Lastkahn am Färbertörlesweg, um den Fluss wieder ins Bewusstsein zu rücken.“