Wegen der Sanierung der Vogelsangbrücke müssen Autofahrer an der Maillekreuzung von der Kiesstraße kommend bis Dezember auf eine Spur einfädeln. „Die rechte Spur mit ihrem Fahrradschutzstreifen wird als Aufstellfläche von Pkw genutzt. Dadurch drängen sie Radfahrende auf den Gehweg, die dann mit Fußgängern in Konflikt geraten,“ beobachtet Tobias Hardt, DIE LINKE. Busse und Rettungsfahrzeuge bleiben im morgendlichen Stau stecken. Deshalb haben DIE LINKE und die Grünen schon im November 2019 im Gemeinderat einen Antrag gestellt, diese Spur als Umweltspur einzurichten. „Während die Autofahrer keinerlei Zeitverlust hätten, würden Fußgänger, Radfahrer, Bus und Rettungsfahrzeuge gewinnen,“ ist Tobias Hardt überzeugt. Zudem hat die Stadt darauf gedrängt, für den künftigen Radschnellweg die Fahrradstraße Hindenburgstraße zu nutzen und anschließend an den Neckartalweg anzuknüpfen. Tobias Hardt will die Bauphase an der Vogelsangbrücke nutzen, um auszuprobieren, ob Radfahrer eine solche Umweltspur annehmen würden: „Leider hat sich gezeigt, dass sie den Radschutzstreifen nicht wie gewünscht nutzen – sie fühlen sich dort nicht sicher genug. Werden sie gerne über die Umweltspur radeln? Jetzt kann man dies testen.“
Nach über einem halben Jahr Wartezeit findet die Linke die Gemeinderatsvorlage kommenden Montag überfällig. Das Scheinargument einer „Doppelbelastung durch die Geiselbachbaustelle“ hält Tobias Hardt für unbegründet: „Viele Sulzgrieser steigen seit der Sperrung der Geiselbachstraße gerne aufs Rad, weil sie damit durch die Baustelle durchkommen. Außerdem entlastet die Busverlängerung des 109er nach Obertürkheim die Straßen. „Auf der Kiesstraße dürfte daher sogar weniger KFZ-Verkehr sein als ohne Baustellen,“ schätzt er und verlangt objektive Zahlen von der Stadtverwaltung. Die Gelegenheit findet er aktuell so günstig wie nie. Zum Beginn der Sommerferien die gelb markierte temporäre Spur einzurichten, gibt Menschen die Möglichkeit, in der verkehrsschwachen Sommerzeit Rad und Bus auf der Strecke auszuprobieren.“ Freie Wähler und CDU spielen dagegen auf Zeit und lassen die Chance ungenutzt liegen. „Aufgrund der zahlreichen Brücken-Neubauten jagt für die nächsten 15 Jahre eine Baustelle die nächste , so lange kann weder das Stadt- noch das Weltklima auf Entlastung von zu viel KFZ-Verkehr warten,“ resümiert Tobias Hardt.