Werner Bolzhauser zum Gedenken

Eine Flasche Rotwein und eine Schachtel Rothändle. Gute Reise Werner!
Foto: Die Linke OV Essingen

Und wieder ist einer der unsrigen gegangen. Werner Bolzhauser starb in den frühen Morgenstunden des 26. Septembers im Alter von nur 75 Jahren. Sein Tod trifft viele Menschen ins Mark. Für uns, Die Linke, starb ein engagierter und undogmatischer Genosse, ein Freund, der zeit seines Lebens an die Umsetzbarkeit eines demokratischen Sozialismus glaubte und sich dafür einsetzte. Er war auch der erste Linke, der in den Gemeinderat gewählt wurde.
Für Kunst- und Kulturschaffende stand sein Name für Vielfältigkeit, Offenheit und Toleranz. Diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite leben, für die ist sein Tod umso tragischer, da er diesen Menschen immer mit Rat und Tat zur Seite stand und häufig helfen konnte. Viele Menschen kennen ihn von der „Alten Spinnerei“, einer kleinen Kultureinrichtung neben dem Kommunalen Kino, die er gründete. Dort war er häufig zu sehen und dort war ein Ort, wo er mit viel Energie und gewagten Ideen seine Objekte realisierte. Erinnert sei an sein Lieblingsprojekt, wo er mit anderen einen alten Kahn kaufte, einen riesengroßen Rucksack darauf installierte und bis nach Bonn, der alten Bundeshauptstadt, schipperte, um auf die Not unserer obdachlosen Menschen aufmerksam zu machen. Ein Projekt, das bundesdeutsche Aufmerksamkeit mit sich brachte. Die letzten Jahre waren durch diverse Krankheiten gekennzeichnet. Jammern war seine Sache jedoch nicht. Er nahm sie an und versuchte das beste daraus zu machen. Was zuletzt leider nicht mehr gelang. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau, seinen Kindern und seiner Familie. Wir verstehen und teilen den schmerzlichen Verlust und werden uns immer an einen liebevollen und
hilfreichen Menschen erinnern. Tschüss, Werner Bolzhauser!
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung ist am Freitag, 18.10.2024 um 10:30Uhr auf dem Ebershaldenfriedhof.

Die DDR: 35 Jahre Mauerfall.

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Seit 35 Jahren ist der Name DDR nur noch in alten Geschichtsbüchern zu finden. Ausgeträumt der Traum vieler Menschen von einem sozialistisch geprägten Staat. Ein erfüllter Traum allerdings auch von vielen Menschen, die von den vorherrschenden Verhältnissen „drüben“ die Nase voll hatten und sich mit der Wiedervereinigung erhofften, einen eigenen Lebenstraum zu verwirklichen. Beide Gruppen lagen mit ihren Träumen und Hoffnungen falsch. Die DDR war nie sozialistisch, so wie auch der große Bruder UdSSR nicht, die spätestens mit Stalin den sozialistischen Ansatz verriet. Kein Mensch wünscht sich eine Gesellschaft, die von Despoten geprägt ist, auch Die Linke nicht und das ist mehr als nachvollziehbar. „Die DDR: 35 Jahre Mauerfall.“ weiterlesen

5. Oktober: AfD-Landesparteitag in Ulm

Infos zu Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen stehen auf dieser Homepage unter der Rubrik Veranstaltungen: Protestkundgebung anlässlich des AfD Landesparteitag

Mieten runter! Volksantrag unterschreiben!

Bezahlbarer Wohnraum ist ein Menschenrecht!

Es gibt wenig Dinge, die man muss und die täglich. Wohnen ist so etwas. Man kann sagen, heute esse ich mal nichts, oder ich verzichte mal auf die Nachrichten. Das geht auch mit dem Verzicht auf die dritte Flasche Bier. Aber Wohnen?
Nein, man kann nicht sagen, heute wohne ich mal nicht. Ob in der Notunterkunft, der Mietwohnung oder dem Eigenheim – die Frage ist nicht ob, sondern wie man wohnt! Zum Stichtag 31.1. 24 wurden in kommunalen Obdachlosenheimen im Kreis Esslingen 5985 Menschen gezählt, darunter 1830 unter 18 Jahren. 2023 waren es noch 4715 Menschen. Alarmierende Zahlen! „Mieten runter! Volksantrag unterschreiben!“ weiterlesen

Nie wieder Krieg!

Am 1. September jährt sich zum 85sten Mal der Beginn des zweiten Weltkriegs. Dieser Tag ist seit 1957 der Tag, um Zeitgenossen zu mahnen, dass Krieg eben nicht „die bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ (Carl von Clausewitz) ist, sondern das größte Verbrechen der Menschheit an der Menschheit selbst und weltweit Klimakiller Nr.1!

Die Linke als Friedenspartei setzt sich vehement und konsequent für den Ausbau friedlicher Lösungen ein – auf dem Weg des Dialogs. Ob im Konflikt an unserer EUropäischen Ostgrenze (wo laut Naftali Bennett schon im März 2022 der Frieden zum Greifen nah war) oder im Nahen Osten, wo das Morden und die Gewalt ein Ende haben müssen!

Wenn Krieg und Terror die Antwort sind, ist die Frage falsch gestellt! Lasst uns stattdessen gemeinsam den Frieden gewinnen und friedlich für eine bessere Welt streiten. Beispielsweise am 1. September um 15:00 Uhr, Lautenschlagerstraße in Stuttgart (Treff zur gemeinsamen Bahnfahrt 14:15 Uhr, Hbf ES), wenn das Palästinakomitee Stuttgart zur Kundgebung ruft. Diese mündet um 17:00 Uhr in die Kundgebung von DGB und VVN am Mahnmal der NS-Opfer am Alten Schloss.

Am 2. September (79 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs) um 17:00 Uhr wird es bei der Esslinger Nikolauskapelle auf der Inneren Brücke ebenfalls eine Kundgebung für den Frieden geben, veranstaltet vom Friedensbündnis Esslingen und dem DGB Kreisverband. Unsere Gedanken sind ebenfalls bei den Angehörigen und Opfern des Anschlags in Solingen, verbunden mit der Hoffnung, dass so etwas in Esslingen niemals passieren wird.

Give Peace a Chance (John Lennon)

Eine lebendige Bücherei und ihr Förderverein

Das Team des Bücherei-Fördervereins

Herr Butler, Leiter der Stadtbücherei, präsentierte mit seinem Bericht im Kulturausschuss unter Top 3 am 10. Juli eine lebendige Bücherei. Er gab an, dass sich die Veranstaltungen für Kinder mit 146 fast verdoppelt haben. Lesen und Vorlesen sind ein bedeutender Schwerpunkt und Herzenssache der Arbeit der Bücherei. Die bekannten Defizite der Lesekompetenz bei Kindern lassen den Leiter und sein Team nicht ruhen. Die Lernwochen für ältere Schüler*innen wurden erweitert. Neu installiert wurde die Bibliothek der Dinge. Wer sich beispielsweise einen Akkuschrauber ausleihen will, sollte in die Bücherei gehen. An der Wiederbelebung der Bücherei in Berkheim beteiligte sich das Team. Auch den Bücherbus haben sie im Blick. Rundum ist viel Elan in der Tätigkeit der Stadtbücherei zu spüren. Ein Lob auch von der Linken. „Eine lebendige Bücherei und ihr Förderverein“ weiterlesen

Julian Assange ist endlich frei!

 

Julian Assange erholt sich mit Stella und den Söhnen von Isolation und Haft. Foto: privat

Julian Assange konnte den britischen Hochsicherheitsknast verlassen und kam am 26. Juni in Australien bei Familie und Freunden an. Er war vierzehn Jahre eingesperrt; sieben davon im Hausarrest in der Botschaft Ecuadors, in der er Asyl erhalten hatte; fünf weitere unter übelsten Haftbedingungen in Belmarsh. In dieser Zeit hing stets über ihm die Gefahr, an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm eine Haft von 175 Jahren drohten. Er wurde illegal überwacht; auch Gespräche mit Anwälten; und es gab Pläne der CIA, ihn zu ermorden.

Julian war Ziel der US-Justiz geworden, weil er Wikileaks gegründet hatte; eine Plattform auf der Whistleblower anonym Informationen veröffentlichen können. Auf dieser Plattform sind Millionen von Dokumenten gespeichert, die darlegen wie weltweit Korruption und Verbrechen begangen werden. So wurden z. B. die Kriegsverbrechen der USA im Irak aufgedeckt.

Die Freilassung ist ein immenser Erfolg für Julians Frau Stella, seine Familie und die internationale Solidaritätsbewegung. Auch wir in Esslingen haben einen kleinen Anteil an diesem Erfolg. Wir haben 2020 eine Politische Matinee sowie seither eine wöchentliche Mahnwache für seine Freilassung organisiert. „Julian Assange ist endlich frei!“ weiterlesen

Zum Tod von Thomas Maier

Konsequenter Antifaschist

Völlig überraschend ist in der vergangenen Woche unser Freund und langjähriges Mitglied Thomas Maier im Alter von 62 Jahren gestorben. Er war gerade zu einer längeren Radtour aufgebrochen, als er bereits am zweiten Tag tot von seinem Rad fiel.

Thomas war ein durch und durch politischer Mensch und engagierte sich in vielen Bereichen für eine bessere, gerechtere Welt. Gleich zu Beginn seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der ehemaligen Firma Delmag in Oberesslingen trat er in die IG Metall ein, die sein Leben lang sein „Zuhause“ blieb – zuerst als Jugendvertreter und Betriebsrat, dann als Mitglied des Esslinger Ortsvorstands und die letzten Jahre als Gewerkschaftssekretär.

Für einen aktiven Gewerkschafter wie Thomas gehörte der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und mehr Mitbestimmung der Beschäftigten zu seiner DNA. Eines seiner Leitmotive war der Satz von Willi Bleicher, ehemaliger Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg und Buchenwald-Häftling: „Du sollst dich nie vor einem lebenden Menschen bücken!“. 2005 trat er  in die gerade gegründete Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) ein, die 2007 in die Partei Die Linke überging, für die er auch bei Gemeinderatswahlen kandidierte. Thomas war bei vielen Aktionen dabei, sei es für Frieden und Abrüstung, für den Schutz von Flüchtlingen, gegen Wohnungsnot und Mietwucher und natürlich, wenn es um die Rechte von Beschäftigten ging. Eine große Bedeutung in seinem politischen Handeln hatte immer der Kampf gegen Rechts. So engagierte er sich in den letzten Jahren auch gegen das Erstarken der AfD. Seine direkte Art war sehr belebend und mit seinen klaren Positionen waren Diskussionen mit ihm immer spannend. „Wer nicht aufrecht geht, sieht die Sterne nur in der Pfütze!“ – das war Thomas.

Thomas wird uns fehlen. Und er wird auch in Esslingen eine Lücke hinterlassen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen Kindern.

Keine Stationierung von Mittelstreckenraketen

Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) äußert scharfe Kritik an der kürzlich verkündeten Entscheidung, ab 2026 US-Mittelstrecken-raketen in Deutschland zu stationieren. Diese Aufrüstung stellt eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit in Europa dar und könnte zu einer weiteren Eskalation der Spannungen mit Russland führen.
Der im Jahr 1987 unterzeichnete INF-Vertrag verbot die Herstellung und
Stationierung landgestützter Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite
von 500 bis 5500 km samt Abschussvorrichtungen in Europa. Der damalige
US-Präsident Donald Trump kündigte den Vertrag 2019 mit dem Vorwurf,
er werde durch Russland nicht eingehalten – der russische Präsident
Wladimir Putin zog nach. Die DFG-VK hatte damals zahlreiche
Protestaktionen gegen die Kündigung des INF-Vertrags organisiert. Nun
kommt das Wettrüsten, vor dem die Friedensorganisation gewarnt hat, in Gang.
„Die geplante Stationierung der neuen US-Mittelstreckenraketen,
darunter Tomahawk-Marschflugkörper und Hyperschallwaffen, ist ein
weiterer Schritt zu mehr Eskalation, wird Deutschland zu einem
potenziellen Ziel eines gegnerischen Schlags machen und erhöht
drastisch die Kriegsgefahr. Denn Mittelstreckenraketen lassen sich
praktisch ohne Vorwarnzeit abfeuern und treffen binnen Minuten ihr Ziel.
Eine politische Reaktion ist kaum mehr möglich. Zudem lassen sich
atomare und konventionelle Geschosse beim Anflug nicht unterscheiden“,
sagt Thomas Carl Schwoerer, Bundessprecher der DFG-VK.
Die DFG-VK fordert die Bundesregierung auf, dieser gefährlichen
Entwicklung entschieden entgegenzutreten und keine Mittelstreckenraketen
auf deutschem Boden zuzulassen. Stattdessen sollte Deutschland aktiv
für neue Rüstungskontroll- und Abrüstungsverträge werben, um Frieden
und Sicherheit in Europa zu gewährleisten.
Dem kann sich Die Linke OV Esslingen nur anschließen!