Gefährdet das Baudezernat den Radschnellweg?

Möglicher Übergang des Radschnellwegs von Altbach nach Esslingen / Fotos: Joachim Schleicher, ADFC

Der Radverkehr kommt in Esslingen nicht voran.

Zwar erscheinen die Themen häufig in der Presse, aber ständig bremst die Verwaltung neue Pläne aus. Der nächste „Coup“: die Verschiebung des Radschnellwegs an die B10 und in der Folge eine generelle Gefährdung des Projekts. Es sei denn, dass sich eine Ratsmehrheit gemeinsam mit dem Regierungspräsidium (RP) findet, um die Trasse am Nordufer des Neckars weiterzuentwickeln. In Plochingen und Altbach konnte das Regierungspräsidium öffentlich seine Pläne vorstellen. In Esslingen sollte ohne das RP und möglichst hinter verschlossenen Türen die Trasse des RP abgelehnt und eine neue Trasse direkt neben der B10 gefordert werden.

Ohne separaten Radschnellweg am Nordufer werden sich künftig Fußgägner*innen und Radfarer*innen auf dem Neckartalradweg um den Platz streiten / Fotos: Joachim Schleicher, ADFC

Die Radverbände und DIE LINKE lehnen dies ab. Wer will denn von Lärm und Abgasen belästigt an der B10 mit dem Fahrrad fahren? Zudem verzichte man dabei auf mögliche Umsteiger aus Oberesslingen und Zell. Vermutlich will die Verwaltung dem RP einen Neubau des Alicenstegs unterjubeln, was DIE LINKE für völlig unrealistisch hält. Es muss jetzt darum gehen, Mankos der RP- Trasse auszumerzen. Dazu Stadtrat Tobias Hardt: „Wir haben vor drei Monaten beim Ersatzneubau der Pulverwiesenbrücke deutlich auf den möglichen Verlauf des Radschnellwegs über diese Brücke hingewiesen.

Neuaufteilung des Straßenraums in der Zeppelinstraße vermeidet Baumfällungen / Fotos: Joachim Schleicher, ADFC

Die Verwaltung hat sich die Ohren zugehalten. Ein Ausbau des Radwegs hinter dem Neckarfreibad ist nicht notwendig, wenn man den Straßenraum vor dem Freibad nutzt. Ähnlich verhält sich das auch bei der Zeppelinstraße. Absurd ist eine Querung des Naturschutzgebiets Alter Neckar, denn eine Führung des Radschnellwegs hinter der Firma Scherrieble oder direkt am Neckar ist machbar. Ein neuer Baubürgermeister darf sich aus unserer Sicht nicht weiter einer Mobilitätswende verweigern.“