DIE LINKE wollte im Gemeinderat wissen, an wie vielen Bushaltestellen die Bordsteine so hoch sind, dass man mit dem Rollstuhl einsteigen kann. Sind die Haltestellen mit entsprechenden Bodenbelägen versehen, damit Sehbehinderte und Blinde den Einstieg auffinden? Sind sie für die Fahrgäste gut beleuchtet? Die SPD hatte nach Wetterschutz und Sitzgelegenheiten gefragt. Das Ergebnis der Verwaltung war niederschmetternd: an gerade mal 12 Haltepunkten werden die Kriterien der Inklusion erfüllt.
Die Planung für den Ausbau nach diesen Kriterien erfolgt nur sehr langsam, weil es nur für wenige Haltestellen Fördergelder vom Land gibt. Für die Stadtverwaltung war damit der Berichtsantrag der LINKEN erledigt, für Stadtrat Tobias Hardt aber noch lange nicht: „Esslingen ist auf dem Weg zur Inklusion – leider im Schneckentempo. Betroffene wollen Taten sehen. Der neue ZOB ist z.B. gut ausgestattet, aber danach stehst du im Regen oder im Dunkeln.“ Mit Sitzgelegenheit und mit dem Wetterschutz ist man zwar weiter. Jedoch hat die Stadt über Verträge das Problem an eine Werbefirma verkauft. Nun ist es für sie in Ordnung, dass diese Firma vertraglich geregelt pro Jahr ein neues Bushäuschen aufstellt. Der LINKEN fehlt ein wirklicher Plan, wie man den ÖPNV inklusiv und überdacht ausstattet. In Sachen Inklusion ergänzt Stadtrat und Bundestagskandidat Martin Auerbach: „Die Bundesregierung hat die UN- Menschenrechtskonvention auf Teilhabe aller Menschen mit und ohne Behinderung unterschrieben und heimste die Lorbeeren dafür ein. Die Umsetzung und deren Kosten überlässt sie den Kommunen. Aber es sind die gleichen Parteien, die Im Gemeinderat gerne mehr wollen, aber nicht können. Ich frage mich: wer lässt da wen im Regen stehen?“