Pressemitteilung „Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur“, P.v.Hindenburg

Stadtrat M. Auerbach für die Fraktion DIE LINKE im Esslinger Gemeinderat.

„Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur“ sagte einst Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und sprach über den ersten Weltkrieg mit insgesamt über vierzehn Millionen Toten und noch mehr Kriegsversehrten, Traumatisierten, mit Witwen, Waisen und weinenden Müttern. Dieser Alptraum, diese Tragödie zu beginn, des letzten Jahrhunderts, ist lange her und Paul von Hindenburg, von der SPD 1925 bei den Reichskanzlerwahlen unterstützt, könnte in den Geschichtsbüchern vor sich hin modern. Aber da ist eine Straße in Esslingen, die längste im Übrigen, die im November 1933 von den Nazis nach ihm benannt worden. Als „Danke schön“ dafür, dass er, Reichspräsident Hindenburg, Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt hatte. DIE LINKE beantragte die Umbenennung dieser Straße.

Leider war dies nicht mehrheitsfähig. Der Kompromiss auf den man sich einigen konnte, ist eine Hinweistafel über deren Text im Kulturausschuss verhandelt wird. „Zu wenig“, findet DIE LINKE. „Gerade jetzt, wo allenthalben Rechtspopulismus wieder salonfähig wird, Finanzämter über die Gemeinnützigkeit von Verfolgtenorganisationen wie der VVN befinden dürfen, muss die Stadt ein deutliches Zeichen für Völkerverständigung und Frieden senden und den Namen Hindenburg aus der Stadt bannen!“ findet Stadtrat Martin Auerbach. Im Kulturausschuss wird er gegen den Kompromiss stimmen. Statt der Täter könnte man der Opfer gedenken – Familie Schönhaar wohnte beispielsweise in besagter Straße und „Stolpersteine“ erinnern heute noch an die Familie. Eugen und Carlo Schönhaar wurden von den Nazis ermordet, nur Odette Schönhaar überlebte trotzt Gefangenschaft im Konzentrationslager Ravensbrück das dritte Reich. In eine weltoffene Stadt, deren Industrie international agiert, mit Partnerstädten in aller Welt und hundert-zweiundvierzig Nationen die friedlich zusammenleben, passt der Name des alten Kommiskopps nicht- weg damit!

Mit herzlichen Grüßen

Martin Auerbach