Pressemitteilung: Weitere Optimierung des Baustellenstaus

Stadtrat T. Hardt für die Fraktion DIE LINKE im Esslinger Gemeinderat.

Ab März 2020 werden Hirschland- und Mülbergerstraße durch die Vollsperrung der Geiselbachstraße zusätzlichen Verkehr aufnehmen müssen. Zeitgleich bleibt die Überquerung der Vogelsangbrücke baustellenbedingt einspurig. „Wenn wir als Gemeinderat im Schulterschluss mit der Verwaltung die Busspur über den östlichen Ring verlängern, können wir die Staus eindämmen“ stellt Andreas Fritz, Stadtrat für Bündnis 90/Die Grünen im Mobilitätsauschuss, fest.
Deshalb haben Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE jetzt einen gemeinsamen Antrag in den Esslinger Gemeinderat eingebracht. Darin beantragen beide Fraktionen während der Baustellenphase eine durchgängige Umweltspur auf der Grabbrunnenstraße und der Kiesstraße auszuweisen. Aktuell stecken in den Stoßzeiten sowohl Autos als auch der Busverkehr auf jeweils beiden Spuren im Stau fest. Die Fraktionen empfehlen, je die rechte Fahrspur für eine Beschleunigung der Buslinien 111, X20, 112 und 122 zu reservieren. Aber auch Rettungsfahrzeuge und der Radverkehr sollen auf der Umweltspur schneller beziehungsweise sicherer vorankommen.

„Davon profitierten alle“ erklärt Tobias Hardt, der für DIE LINKE im Mobilitätsausschuss des Esslinger Gemeinderats agiert. „Ähnliche Umweltspuren generieren bereits in zahlreichen Städten enorme Verkehrsverlagerungen. Unter solch attraktiven Bedingungen werden viele Pendler vom Auto auf den Bus und aufs Rad umsteigen. Jeder Umsteiger verkürzt den Stau um mehrere Meter. Damit kommen auch die verbleibenden Autopendler besser durch.“ Eine dann durchgängige Busspur vom Hirschlandkopf bis zur Kieskreuzung macht pendeln mit dem Bus schneller, Umsteigen am Bahnhof zuverlässiger und damit ÖPNV insgesamt deutlich attraktiver. Die Maßnahme soll im Rahmen eines Verkehrsversuchs wissenschaftlich begleitet werden. Dabei sollte untersucht werden in welchem Maße die Umweltspur auch nach der Baustellenphase Vorteile bringt.

Weitere Informationen

  • Die Buskapazität der Linie 111 steigt mit der Taktverdichtung und mehr Gelenkbussen (Vorlage 81/256/2019) Mo. – Fr. von derzeitig 400 Plätzen auf 900 Plätze pro Stunde
  • Beispiel für eine Umweltspur in Mannheim

Antrag: Einrichtung einer Bus- und Fahrradspur auf der Kiesstraße

Sehr geehrter Herr Dr. Zieger, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen

die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE im Esslinger Gemeinderat beantragen, dass während der jetzigen und der folgenden Bauphase 2 und 3 an der Vogelsangbrücke jeweils die rechte Fahrbahn als Radstreifen (3,15m Breite) mit Freigabe für den Linienbusverkehr eingerichtet wird. In der aktuellen Situation mit jeweils einer Spur auf der Brücke in beide Richtungen wird der vorhandene Fahrradschutzstreifen als reine Aufstellfläche für die im Stau wartenden Pkw genutzt. Auf den beantragten Streifen können die Buslinien 111, 112, X20 und 122 sowie Rettungsfahrzeuge ihre Ziele pünktlich erreichen. Zudem kann die Stadt Esslingen die in Erwägung gezogene Strecke des geplanten Radschnellwegs testen und evaluieren.

Begründung: In der aktuellen Situation ist zu beobachten, dass Radfahrer*innen durch die im Stau vor der Vogelsangbrücke stehenden Pkw vom Schutzstreifen auf den Gehweg gedrängt werden. Zudem steht der Verkehr so dicht, dass für Rettungsfahrzeuge keine Rettungsgasse gebildet werden kann. Die im Stau stehenden Pkw erreichen durch die Aufstellfläche auf der rechten Spur ihr Ziel nicht früher.

Für die Attraktivität der beschlossenen Taktverdichtung von Buslinie 111 (Vorlage 81/256/2019) ist eine pünktliche Umsteigemöglichkeit in die S-Bahn unerlässlich. Die beantragte Spur ist eine optimale Vervollständigung der Busspur auf der Mülbergerstraße (Vorlage 66/407/2019) bis zum Bahnhof.

Für Radfahrende ist die Kiesstraße die logische Verlängerung der Hindenburgstraße in Richtung Bahnhof und Neckar. Während in der Hindenburgstraße schon jetzt täglich 1100 bis 1300 Radfahrende unterwegs sind (Vorlage 61/472/2018), wird der Schutzstreifen auf der Kiesstraße kaum von Radfahrenden genutzt. Die Baustellenzeit kann so als Versuch dienen, ob die vorgeschlagene Radschnellwegtrasse mit beidseitigen Radfahrstreifen von den Nutzern akzeptiert würde und eine Steigerung des Radverkehrs auch in der Hindenburgstraße mit sich bringt.

Im Zuge der Vollsperrung der Geiselbachstraße ist eine Verlagerung auf flächeneffiziente Mobilität das Beste Anti-Stau-Programm. Die täglich 8000 KFZ-Fahrten aus der Geiselbachstraße kann das übrige Straßennetz nicht aufnehmen. Eine Verlagerung auf Bus,

Rad und Fußverkehr ist daher unser gemeinsames Ziel zur Gewährleistung der Mobilität für alle Esslinger Bürgerinnen und Bürger.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Fritz für Bündnis 90/ Die Grünen

Tobias Hardt für DIE LINKE